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Heineken Pilsener

Wer regelmäßig im Ausland ist, wird ein Liedchen davon singen können. Man steht vor einem großen Getränke-Kühlschrank bzw. sitzt in einem Restaurant und möchte sich ein leckeres Bierchen aussuchen. Die Auswahl ist zumeist riesig, doch leider sagen einem die Produkte rein gar nichts.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Entweder man ist experimentierfreudig und bestellt „todesmutig“ eines der fremden Bier (was auch in die Hose gehen kann)…
  • …oder man geht auf Nummer sicher und entscheidet sich für ein bekanntes, importiertes Bier.

Entscheidet man sich für Variante 2, fällt die Wahl in sicherlich 3/4 aller Fälle auf ein Heineken Pilsener (oder teilweise auch Lager Beer).

Die Fakten:

  • Marke: Heineken Pilsener
  • Brauerei: Heineken
  • Biersorte: Pilsener
  • Typ: Flasche
  • Größe: 0,33l
  • Alkoholgehalt: 5,0%
  • Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Hopfen
  • Getestet am: 16.03.2013

Dass es sich bei Heineken um ein anständiges Pilsener handelt, ist in meinen Augen unbestritten. Es spielt sicherlich nicht in der Champions League mit (dafür ist es zu massenkompatibel), schnuppert aber durch seine sowohl leicht herbe als auch leicht süßliche Note kontinuierlich an den Euro League Plätzen.

Wie heißt es so schön? Im Zweifel für den Angeklagten. Oder hier: Im Zweifel doch lieber ein Heineken als ein Reinfall. 🙂

Ein Hinweis sei an dieser Stelle noch gestattet: wer in den Niederlanden ein Pilsener vom Fass bestellt, der sollte sich darauf gefasst machen, dass beinahe der komplette Schaum mit einem Plastik-Schaber vom Glas entfernt wird. Dies erhöht natürlich die Zapfgeschwindigkeit, schmälert allerdings auch den Genuss (von der Kultur ganz zu schweigen).

Gesamtnote: 2-

Warsteiner Herb

Warsteiner HerbHeute beschäftigen wir uns erstmalig mit einer der großen, deutschen Fernseh-Brauereien. Auf dem Prüfstand steht allerdings nicht das Hauptprodukt, sondern mit „Warsteiner Herb“ ein neues Bier, welches auf den Trend der bitteren Biere aufspringt.

Gegenüber dem „Warsteiner Premium Verum“ ist es doppelt gehopft. Genauer gesagt wird der Aromahopfen zweimal zu unterschiedlichen Zeiten während der Würzekochung hinzugefügt.

Schauen wir mal, wie sich „Warsteiner Herb“ schlägt. Beginnen wir erst einmal mit dem Überblick.

Die Fakten:

  • Marke: Warsteiner Herb
  • Brauerei: Warsteiner
  • Biersorte: Pilsener
  • Typ: Flasche
  • Größe: 0,5l
  • Alkoholgehalt: 4,8%
  • Zutaten: Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt
  • Getestet am: 16.03.2013

Rein optisch sieht unser Testkandidat aus wie ein ganz normales Pils, Die Farbe ist goldgeld und der Schaum darüber klassisch weiß. So soll es sein.

Schon beim ersten Schluck merkt man, dass bei „Warsteiner Herb“ der Name Programm ist. Gegenüber dem normalen Pilsener aus der gleichen Brauerei wirkt es wesentlich würziger und voller. Daran schließt eine leichte Zitrusnote an, gefolgt vom einem langen, bitteren Abgang.

Alles in allem ist „Warsteiner Herb“ ein gelungenes Bier und derzeit meine Nr. 1 aus der Brauerei im Kreis Soest (NRW). Ob es sich langfristig gegen die Konkurrenz aus dem hohen Norden (Jever, Flensburger) durchsetzen kann, wird sich zeigen.

Gesamtnote: 2-

Guinness Extra Stout

Guinness Extra StoutErst vor wenigen Tagen hatten wir mit Kilkenny einen irischen Vertreter im Test. Nun folgt mit Guinness die Mutter aller irischen Biere, ein klassisches Stout (schwarz und obergärig).

Vor mir steht dabei die „Extra Stout“-Variante in einer 0,5l-Flasche, die anders als das „Draught“, meist vom Fass oder aus der Dose, ohne Stickstoff gezapft wird. Ob dies geschmacklich einen großen Unterschied mit sich bringt, werden wir zu gegebener Zeit nochmals kontrollieren.

Die Fakten:

  • Marke: Guinness Extra Stout
  • Brauerei: Guinness
  • Biersorte: Stout
  • Typ: Flasche
  • Größe: 0,5l
  • Alkoholgehalt: 4,1%
  • Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Gerste, geröstete Gerste, Hopfen, Hefe
  • Getestet am: 10.03.2013

Beim Eingießen fällt zunächst die extreme Schaumbildung auf, die auch lange bestand hat. Das Bier selbst präsentiert sich so wie es sein sollte, schwarz. Herrlich!

Der Antrunk selbst ist ein Genuss. Das Stout ist sehr spritzig und vergleichsweise wenig bitter. Danach kommen die Röstmalznote und sogar ein leichtes Karamell-Aroma zum Vorschein. Der Abgang ist dann sehr lang und überzeugt ebenfalls.

Auch wenn Guinness Extra Stout ein Allerwelts-Bier ist, wirkt es nicht weichgespült und landet daher sehr weit oben auf meiner persönlichen Lieblingsliste. Es wird wahrlich Zeit für einen Besuch im Irish Pub um die Ecke, schon alleine um die „Draught“-Variante unter die Lupe nehmen zu können.

Gesamtnote: 2

Venloosch Alt

venloosch_altDie niederländische Stadt Venlo, gelegen direkt an der Grenze zum deutschen Nettetal, dürfte den meisten Bewohnern NRWs als willkommenes Ausflugsziel bekannt sein, in welchem man neben Tulpen und Käse auch wunderbar Kaffee einkaufen kann.

Wer unsere Nachbarn allerdings auf diese Güter reduziert, der irrt gewaltig. Auch die Kunst des Bierbrauens beherrschen die Holländer vorzüglich, und hiermit ist nicht nur der Export-Schlager Heineken gemeint.

Zum 150. Geburtstag des Cafés „Gouden Tijger“ im Jahre 1983 wurde beispielsweise mit Venloosch Alt das erste Altbier der Niederlande ins Leben gerufen, welches auch 30 Jahre später bestehen kann, wenn auch nur lokal. Außerhalb von Venlo ist es nahezu unmöglich eine Flasche aufzutreiben. In der gemütlichen Fußgängerzone ist Venloosch Alt dagegen allgegenwärtig.

Die Fakten:

  • Marke: Venloosch Alt
  • Brauerei: Lindeboom
  • Biersorte: Alt
  • Typ: Flasche
  • Größe: 0,30l
  • Alkoholgehalt: 5,0%
  • Zutaten: Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen
  • Getestet am: 09.03.2013

Beim Einschenken kann unser heutiger Testkandidat mit einer satten, roten Farbe durchaus als Altbier durchgehen. Beim Antrunk verschwindet dieser Eindruck allerdings sofort wieder. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man gerade auch eine Limetten-Cola genießen. Erst danach kommt das Malzaroma stärker in den Vordergrund und ganz zum Schluss kann man sogar einen bitteren Geschmack erahnen, der an ein Altbier erinnert.

Ich will gar nicht lange um den heißen Brei herum reden: nach Düsseldorfer Maßstäben hat Venloosch Alt seinen Namen nicht verdient. Trotzdem ist es in meinen Augen ein interessantes Bier, welches gerade im Sommer sehr erfrischend sein kann. Lässt man den Namen außer Acht, ist es daher durchaus empfehlenswert.

Gesamtnote: 3

Kilkenny Irish Beer

Kilkenny Irish BeerWenn man an Irland denkt, kommen einem vermutlich als erstes „die grüne Insel“ und natürlich auch „Irish Pubs“ in den Sinn, welche bekanntlich auf der ganzen Welt zu finden sind. Bei so vielen „Fans“ müsste irisches Bier doch demnach ein absolutes Highlight sein, oder? Wagen wir doch einfach mal den Selbstversuch und schauen uns mit Kilkenny das nach Guinness wohl bekannteste Bier der Insel an, welches übrigens ebenfalls bei Guinness gebraut wird.

Bevor wir ans Eingemachte gehen, sei an dieser Stelle noch eine kleine Anekdote erzählt: angeblich soll Kilkenny für einen der berühmtesten Running Gags der TV-Geschichte verantwortlich sein. Na, habt ihr eine Idee?

Richtig, nur dank des irischen Bieres segnet Kenny in South Park regelmäßig das Zeitliche. Kilkenny / „Kill Kenny“, ihr versteht?!? 🙂

Aber gut, zurück zum Thema. Werfen wir doch mal einen Blick auf unser Versuchsobjekt:

Die Fakten:

  • Marke: Kilkenny Irish Beer
  • Brauerei: Guinness
  • Biersorte: Ale
  • Typ: Flasche
  • Größe: 0,33l
  • Alkoholgehalt: 4,2%
  • Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Gerste, Hopfen, geröstete Gerste
  • Getestet am: 07.03.2013

Ähnlich dem deutschen Altbier, wird Kilkenny obergärig gebraut und besitzt eine bräunlich, rötliche Farbe. Auch geschmacklich ist es gar nicht so weit davon entfernt, Zunächst überwiegt ein bitterer Geschmack, dann treten immer mehr die Röstaromen und eine leichte Süße in den Vordergrund. Auffällig ist zudem, dass im Vergleich zu deutschen Bieren deutlich weniger Kohlensäure enthalten ist.

Unterm Strich ist Kilkenny sicherlich eine gute Alternative für Altbier-Trinker, wenn sie aufgrund geografischer Gegebenheiten keine anderen Sorten ergattern können. In den Bier-Olymp aufsteigen wird es deshalb aber noch nicht. Dafür schmeckt es letztlich zu eintönig.

Eine Empfehlung kann ich an dieser Stelle trotzdem aussprechen, denn zumindest in einem gemütlichen Irish Pub ist ein Kilkenny immer wieder ein Erlebnis. Gleiches gilt natürlich auch für ein Guinness. 😉

Gesamtnote: 3+

Bolten Alt

bolten_altEin Stück Heimat im fernen Berlin. Ganz unparteiisch kann ich an meinen ersten Test zugegebenermaßen nicht gehen, zu viele Erinnerungen verbinden mich mit Bolten Alt aus dem Städtchen Korschenbroich am Niederrhein.

Umso mehr freut es mich natürlich, wenn mir jemand vom Niederrhein ein paar Flaschen mitbringt, denn mit Ausnahme von Diebels ist es nahezu unmöglich in der deutschen Hauptstadt ein Altbier aufzutreiben. Genug der Vorworte, schauen wir uns den Kandidaten doch einmal im Detail an:

Die Fakten:

  • Marke: Bolten Alt
  • Brauerei: Bolten
  • Biersorte: Alt
  • Typ: Flasche
  • Größe: 0,33l
  • Alkoholgehalt: 4,9%
  • Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt
  • Getestet am: 04.03.2013

Los geht’s: nachdem wir den Plopp-Verschluss geöffnet und das Bier, welches übrigens aus der ältesten Altbierbrauerei der Welt stammt (besteht seit 1266), ins passende Glas eingegossen haben, fällt zunächst die für ein Altbier typische rötlich-braune Färbung auf. Das gefällt und auch die feste Schaumkrone kann durchaus überzeugen.

Was den Geschmack angeht, so muss man ehrlicherweise gestehen, dass Bolten Alt nicht ganz mit seinen Konkurrenten aus Düsseldorf mithalten kann. Es fehlt irgendwie das gewisse Etwas, was aber nicht heißen soll, dass es sich insgesamt um ein schlechtes Altbier handelt. Ganz und gar nicht.

Mit seinem satten Malzgeschmack und der leicht süßen Note spielt Bolten Alt definitiv in der oberen Tabellenhälfte mit. Für eine Spitzenposition ist es allerdings letztlich zu massenkompatibel.

Gesamtnote: 2-